Die Methode in der Übung

Das Ziel ist die ungarische Musikkultur.
Die Mittel sind:

  • Das Schreiben und Lesen von Musik im Musikunterricht
  • Die Entwicklung des musikalischen Denkens
  • Die Musikweltliteratur bekannt machen

    Kodály hat viele Beispiele von der Vergangenheit benutzt. Erstens Guido d’Arezzo: er hat die Anfangssilben der Sankt Johann Hymne (ut, re, mi, fa, sol, la) umgestaltet, und er hat einen 7. Ton zugegeben (’si’ oder ’ti’), so haben wir die Solmizationstöne bekommen.
    Nach Jahrhunderten hat Guido diese Töne mit den Buchstaben des ABCs genannt oder teilweise genannt (C, D, E, F, G, A, H). Ein Ton hat eine Benennung mit ABC und Solmization, so hat er auch absolute und relative Benennung.

    Rudolf J. Weber hat die Veränderung des ’do’ Tons auch in der Schweiz benutzt.

    John Spencer Curwen hat die Handezeichen eingeführt.

    Emile Joseph Maurice Chevé hat die Solmizationstöne als Stufenmarkierung benutzt. Er hat auch Zahlen gewendet (an Stelle der Noten ). Wir auch verwenden Zahlen auf anderen Gebieten der Musik.

  • Wir nummern die Töne der Melodie (die Stufen der Skala)
  • Bei der Übung und Singen des Intervalls
  • Bei dem Singen des Akkords, wenn wir deren Entfernung wissen müssen

    Chevé hat die Rhytmik benannt, aber sie waren damals ein bisschen komplizierter als heute. Das Ergebnis Emile Jacques-Dalcrozes Arbeit ist der Takt, das Händeklatschen, das Geklopfe und die Rhytmik in der Übung. Bei den Unterricht sollen die Kinder spazierengehen während sie singen. Die Dalcroze-Rhytmik ist der Grund der Ausdrucksgymnastik mit Klavierbegleitung.


    Kodálys Konzeptionen stehen mit Leo Kestenbergs Konzeptionen in Einklang. Alle beide meinten, dass:

  • die Musik soll jedermann zugänglich sein
  • mit der Musik muss man erziehen
  • allgemeine und zentrale Organisiertheit muss in dem Unterricht vorhanden sein
  • die Lehrerausbildung muss im Vordergrund stehen in den Vorplatz stellennkensk für Kinder ist dann
  • der internationale Erfahrungastausch ist sehr wichtig

    Der Grund unseres Musikunterrichtes ist das Singen, das die erste und wichtigste Tätigkeit ist. Unsere eigene Singstimme ist der einfachste Weg zur Musik. Die Musiker können sich die Musik auch besser vorstellen, wenn sie in sich selbst singen, deshalb sind das stumme Singen und das innere Gehör sehr wichtig, wenn man sich die geschriebene Musik schon vor dem Singen sich vorstellen kann. Diese Fähigkeit entwickeln die nächsten Übungen:

  • erstmal muss man den Rhythmus applaudieren und trommeln usw.
  • die mit den Handzeichen beobachtete Melodie muss man aus dem Gedächtnis singen
  • bei dem zweistimmigen Singen muss man miteinander auf Zeichen Partien tauschen
  • man muss ein Notenbild memorieren, und dann instrumental aus dem Gedächtnis nachspielen

    Das musikalische Schreiben und Lesen muss man sich bald aneignen. Ein altes lateinisches Sprichwort lautet: "Tam turpe est nescire Musicam quam Literas." - "Nicht nur derjenige ist analphabetisch, der keine Buchstaben lesen kann, sondern auch derjenige, der keine Musik lesen kann.” Kodály sagte auch: "Die Musik ist unbedingt notwendig zu der Entwicklung des Menschen, weil sie ein wichtiger Teil der Erziehung ist." Diese Fertigkeit kann man schon im Kindergartenalter entwickeln:

  • gleich und verschieden
  • der Begriff der Frage und der Antwort
  • Eröffnungs- und Schlussmotive muss man erkennen und unterscheiden

    Nach diesen Übungen können wir leicht improvisieren. So entwickeln sich der Formensinn und die allgemeine Musikalität auch. Die harmonischen Elemente erkennt man am Weg des Singens, dann des Hörens und erst dann des Schreibens. Solche sind die Stufen, die Akkorde und die gesungene und instrumentalische Kontrapunkte. Die Kinder müssen in verschiedenen Lagen singen. Aber wenn sie die ABC-Tone schon kennen, dann müssen sie in dem Notenbild die mit Schlüssel und mit Vormerk versorgte Melodie in absoluter Lage singen. Das Schreiben und Diktieren sind auch wichtige Elemente von Kodálys Konzeption. "Der Musiker ist nicht gut, wenn er nicht hört, was er sieht, und er sieht nicht, was er hört..." - sagte Kodály.

    Nach 1945 lief auch die Reform des instrumentalen Unterrichts an. Man lernt in der musikalischen Vorbildung direkt solche Volkslieder, die ihm bei dem weiteren instrumentalen Musiklernen behilflich sind. Mit dem anfänglichen instrumentalen Musikunterricht beschäftigt sich Kodálys Werk: "24 kleine Kanone an den schwarzen Tasten". Mehr von den Kanonen schrieb der Komponist in einer Zeile mit solmisierten Tonen, und die Schüler geben zu dieser Zeile die zweite Partie mit Singen. Das erzieht man auf sehr hohe Konzentration, und er kann hier sein früheres Wissen benutzen: das Widerhallsingen, das Rhythmuskanon, die Gedächtnisübung, das Formgefühl, die Phraseologie, usw.

    Die Violinschule zum Baispiel stützt sich auch auf das frühere Wissen des Kinds. Nach der relativen Solmization sind die ersten drei Tone der Zipfung: do-re-mi, egal auf welche Saite man anfängt. Weil die solmisierten Tone noch klar in den Kindern leben, können sie nach Singen die schlechten Kniffe verbessern.

    Diesen Gang kann man auch an den Musikinstrumentschulen beobachten. Alle Schulen - nach der Kodály-Methode - fangen mit der musikalischen Muttersprache, mit den Volksliedern an, und sie stützen sich auf das frühere Wissen des Kinds. Später erwerbt der Schüler die weiteren musikalischen Elemente mit aktivem Singen: kollektives Singen, Musikspielen. Das ist eine ausgezeichnete Übung zu vierhändigen Spielen.

    Man veranstaltet unter den Musikschülern regelmäßig musikalische Schreiben und Lesen Wettbewerbe, wofür die Anregung in Ungarn auch Kodály gab, zuerst nur an der Musikakademie, später auch in weiteren Kreisen. Zu diesen finanzierte Kodály die Preise, und mehreren Wettbewerbarbeiten stellte er selbst zusammen. Heutzutage veranstaltet man solche Wettbewerbe vielenorts, z.B.: in den Musikschulen, in den Musikfachschulen, in den allgemeinen Schulen. Kodály bekam aus diesen Wettbewerben ein allgemeines Bild, wo wir uns in dem Überwinden des musikalischen Analphabetentums halten. Kodály gab jemandem ein Autogramm nur dann, wenn er eine von ihm improvisierte Melodie nachsingen konnte.
    Kodály brachte einen neuen Schultyp zustande, die allgemeine Musikschule. In diesen Schulen gibt es jeden Tag Singenstunden, an welchen beteiligten Schüler wissenschaftlich bewiesen auch in allen anderen Fächer besser leisten. Die tägliche musikalische Beschäftigung entwickelt das klare Singen, das Rhythmusgefühl, die erlebte Interpretation, das Gedächtnis, und diese erzieht den Studenten auf Genauigkeit. Diese schleift auch die Aufmerksamkeit, das Auffassungsvermögen, und bildet die Ausdrucksfähigkeit, verbreitert die Phantasie. Die schnelle Assoziation und die konzentrierte Aufmerksamkeit entwickeln das matematische Gefühl, und das musikalische Rhythmusgefühl erzieht auch bessere Turner.

    In der USA, an der Stanford Universität - wo Kodály selbst auch einen Vortrag hielte - untersuchte man die Entwicklung von zurückgebliebenen Kindern mit Mary Helen Richards Methode: Threshold to Music (eine ausländische Adaptation der Kodály-Methode). Die Kinder, die sich an der musikalischen Erziehung beteiligten, haben sich mehr entwickelt, als die anderen.

    Genauso unterrichtete man die in ungünstiger Lage lebenden und farbigen Kinder mit der Kodály-Methode in Boston und in New-Haven, und es hat sich herausgestellt, dass die mit Sprachschwierigkeiten kämpfenden Gruppen mit dem regelmäßigen Musikunterricht positive Entwicklungstendenz zeigten.